IP Kameras - Die unsichtbare Gefahr in deutschen Wohnzimmern
Es ist der 15.10.2021 13:00 - zwei Personen sitzen in ihrem Wohnzimmer und essen. Nebenbei läuft die Katze an den beiden vorbei. Auf dem Tisch liegt ein iPad. Doch woher weiß ich das? An der Wand hängt eine IP-Kamera und diese zeigt genau das Geschehen.
Was beide nicht wissen ist, dass praktisch jeder sie ohne großen Aufwand beobachten kann. Und der Grund dafür ist, dass keiner von ihnen eine Ahnung von Netzwerken oder Sicherheitslücken hat. So wie 4,708 Andere.
Die IoT Suchmaschine Shodan scannt das komplette Internet täglich nach zahlreichen Geräten. Darunter fallen auch Kameras. Zwischen den Ergebnissen finden sich viele Gärten und Fabriken, doch auch viele Häuser und Privatwohnungen. Eine Art sticht mir besonders ins Auge: Kinderzimmer.
Es gibt Eltern, die ihre Kinder mit Axis Kameras überwachen. Wenn diese Kameras dann auch noch durch Fehlkonfiguration öffentlich im Internet laufen, dürfte es nicht lang dauern, bis Kinderschänder sich das Material sichern und für ihre Zwecke verwenden.
Nur Mal als Info: Das passiert jede Minute im Internet.
Die Provider interessiert das wirklich nicht:
(Eine Antwort auf folgende Meldung per Twitter:
“Hi, wo soll ich eine offene IP Kamera in eurem Netzwerk melden, die eine Privatwohnung zeigt?”)
Scheint also komplett uninteressant zu sein, dass sich die zahlenden Kunden fremde Besucher virtuell in ihre Wohnung holen. Ich als einzelner habe leider auch fast keine Möglichkeiten, die Leute zu kontaktieren. Allerdings habe ich zwei Abuse Meldungen an Vodafone und die Telekom gesendet. Einen Tag später ist die eine Kamera offline und die andere zeigt gegen die Wand. Vielleicht ist es ein Zufall oder die Meldungen haben etwas gebracht. Daran glauben tue ich allerdings nicht.
Fakt ist, dass etwas passieren muss.